Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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UP: Umweltphysik
UP 1: Atmosphärenphysik
UP 1.10: Vortrag
Montag, 15. März 1999, 12:30–12:45, KO
Messungen von NO3 in mittleren und hohen Breiten mittels DOAS — •Silvia Schlieter, Marco Bruns, Richard Müller, Andreas Richter, Folkard Wittrock und John P. Burrows — Instiut für Umweltphysik, Universität Bremen, Kufsteiner Strasse, 28359 Bremen
In Bremen (520 N) und in Ny Ålesund (790 N) wurden Messungen ozonrelevanter Spurengase während der Dämmerung und in der Nacht mit Hilfe von Mondlichtabsorptionsspektroskopie durchgeführt. Neben NO2 und Ozon wurde das Niratradikal (NO3) detektiert, das unter Einfluß von Sonnenlicht schnell photolysiert und nur bei Dunkelheit nachweisbar ist. In Ny Ålesund wurden am Ende der Polarnacht jeweils im Januar und Februar 1997/8 schräge Säulen von NO3 zwischen 2.0-8.0 1014 molec/cm2 gemessen. Anhand des Verlaufs der schrägen Säule wird die Abhängigkeit vom Sonnenzenitwinkel (SZA) deutlich. Während die Abnahme der NO3 -Säule durch Photolyse schon ab 96-970 SZA beginnt, setzt die Neubildung bereits bei 950 SZA ein. Im Laufe der Nacht zeigt sich eine Zunahme bzw. Konstanz des NO3 - Gehalts. Für die Bestimmung der vertikalen Säulen werden Profile mit dem Atmosphärenchemiemodell BRAPHO (stacked chemical box model) berechnet, die für die Bestimmung der Luftmassenfaktoren (AMF) benötigt werden. Im Vergleich zu den Messungen über Ny Ålesund zeigen die Bremer Messungen kein einheitliches Bild. Durch die troposphärische Verschmutzung kommt es teilweise sogar in den Morgen- und Abendstunden zu erhöhten Werten, während sie in der Nacht relativ niedrig sind.