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UP: Umweltphysik
UP 11: Poster: Atmosphärenphysik und Physikalische Altersbestimmung
UP 11.25: Poster
Freitag, 19. März 1999, 12:45–14:30, KO
Vergleich von gemessenen und modellierten BrO- Säulendichten für den Arktischen Winter und das Frühjahr 1994/95 — •Udo Friess1, M. Chipperfield2, H. Harder3, C. Otten1, U. Platt1, J.A. Pyle2, T. Wagner1 und K. Pfeilsticker1 — 1Institut für Umweltphysik, Im Neuenheimer Feld 366, D-69120 Heidelberg, Germany — 2Department of Chemistry, University of Cambridge, Cambridge, UK — 3Max-Planck-Institut für Chemie, P.O. Box 3060, D-55020 Mainz, Germany
Im Winter 1994/95 wurden in Kiruna, Nordschweden, Messungen der tages- und jahreszeitlichen Variation der BrO- Säulendichte durchgeführt. Der Vergleich dieser Messungen mit photochemischen Modellrechnungen zeigt einige bemerkenswerte Diskrepanzen. Nimmt man für die gesamten inorganische Bromverbindungen (Bry) in der Stratosphäre eine Konzentration von 20 pptv an, unterschätzt das Modell die Nachmittagswerte der BrO- Säulendichte um 20 bis 40%. Diese Diskrepanz kann durch die Annahme eines bisher unbekannten troposphärischen BrO- Backgrounds erklärt werden, wobei konstante BrO- Mischungsverhältnisse von 0.75 bis 2 pptv diese Lücke zwischen Messung und Modell zwar für den Nachmittag, jedoch nicht bei Sonnenauf- und Untergang schließen.
Um diese verbleibende Diskrepanz zu erklären, wurden an dem photochemischen Modell verschiedene Sensitivitätstests durchgeführt, die den Rahmen der derzeitigen Unsicherheiten in der stratosphärischen Bromchemie widerspiegeln. Die Variation dieser Parameter führte jedoch nicht zu einer Übereinstimmung zwischen Messung und Modell. Eine mögliche Erklärung hierfür ist wieder ein troposphärischer BrO- Background, dessen tageszeitliche Variation noch weitgehend unbekannt ist und daher im Modell nicht berücksichtigt wurde.