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UP: Umweltphysik
UP 5: Hydrologie
UP 5.5: Vortrag
Donnerstag, 18. März 1999, 11:15–11:30, KO
Transportprozesse in chemisch geschichteten Tagebaurestseen — •Christoph von Rohden — Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 366, 69120 Heidelberg
In zurückgelassenen Hohlformen des Braunkohletagebaus bilden sich Seen, die neben der Dichteschichtung durch die sommerliche Oberflächenerwärmung eine zusätzliche Schichtung durch Zustrom von Wasser unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung aufweisen. Die Schichtung kann so stark werden, daß sich ein abgeschlossener Tiefenwasserkörper bildet, der nicht an der winterlichen Durchmischung teilnimmt. Es wird gezeigt, wie stark die vertikale Mischung durch die Dichtestratifizierung unterdrückt wird. Grundlage für die Charakterisierung des Transports stofflicher Beimengungen — vor allem in der Trennschicht zwischen Tiefenwasserkörper und der aufliegenden Wassersäule — sind Messungen der elektrischen Leitfähigkeit sowie die Beobachtung der Ausbreitung einer Schwefelhexafluorid-Tracermarkierung. SF6 ist über mehrere Größenordnungen meßbar und zeigt im Gegensatz zu den gelösten Ionen ein konservatives Verhalten. Die vergleichende Betrachtung des vertikalen Transports von SF6 und gelösten Stoffen erlaubt Rückschlüsse auf eine Grundwasserankopplung.