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UP: Umweltphysik
UP 7: Klima
UP 7.3: Vortrag
Donnerstag, 18. März 1999, 14:45–15:00, KO
Variationen im natürlichen 14C/12C Verhältnis — •P. M. Grootes1, M.-J. Nadeau1, M. Sarnthein2, A.H.L. Völker2 und S. van Kreveld2 — 1Leibniz-Labor für Altersbestimmung und Isotopenforschung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Max-Eyth-Str. 11-13, D-24118 Kiel — 2Geologisch-Paläontologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Ludewig-Meyn-Str. 10, D-24118 Kiel
Ozeansedimentkerne mit hohen Sedimentationsraten bewahren ein detailliertes Archiv früherer Umweltbedingungen auf. Diese können anhand von Foraminiferen, Mineralogie und den Häufigkeitsverhältnissen der stabilen Isotope 13C/12C und 18O/16O rekonstruiert und über 14C-AMS (Beschleuniger Massenspektrometrie) Messungen datiert werden. Die Korrelierung der ozeanischen Klima-Indikatoren zweier Kerne nahe Island mit den 18O/16O-Variationen des GISP2 Eiskerns zeigt variable Unterschiede zwischen den 14C-Altern und der GISP2 “Varven“datierung auf. Diese Unterschiede entstammen Variationen im natürlichen 14C/12C Verhältnis des gelösten, anorganischen Kohlenstoffs (DIC) im Ozean. Ursachen dieser Variationen sind Änderungen der ozeanischen, thermohalinen Zirkulation und Ventilation sowie des atmosphärischen 14C/12C Gehalts. Die magnetischen Eigenschaften der Sedimentkerne zeigen damit zusammenhängend Schwankungen der Intensität des Erdmagnetfeldes auf, die durch die Modulation der einkommenden, kosmischen Strahlungsintensität die atmosphärischen 14C/12C Variationen verursachen könnten. “Spikes“ in den Konzentrationen anderer kosmogener Isotope wie 10Be und 36Cl bestätigen diese Erklärung.