Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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UP: Umweltphysik
UP 7: Klima
UP 7.5: Vortrag
Donnerstag, 18. März 1999, 15:15–15:30, KO
Pulsschlag des Monsuns. Zum dynamischen Status und Evolutionspotential des Klimasystems — •Peter Carl — Projekt Klimadynamik, c/o FvB Berlin
Modellstudien zeigen im borealen Sommer ein Aufblähen des Jahresganges der globalen Zirkulation zu einem Torus–Segment im Phasenraum, dessen poloidaler Umlauf Prototyp der 30–60 tägigen Monsunaktivität ist. Beginnend mit dem harten, subkritischen Übergang in ein chaotisches Juli-Regime, könnte sich demnach alljährlich ein (rückwärts durchlaufenes) Klimaänderungs-Szenarium vom Ruelle–Takens Typ abspielen. Der Monsunrückzug im Herbst bringt symmetrische (”El Niño Trigger”) bzw. asymmetrische Anomalien hervor (”Altweibersommer”), die sich in der interannuellen Modenstruktur des Systems manifestieren. Deren Untersuchung anhand geeigneter Zeitreihen aus der realen Welt mittels hochauflösender Zeit–Frequenz–Darstellung weist auf niederdimensionale, wenn auch komplexe, nichtstationäre Dynamik hin. Analoge Studien an Zeitreihen der Öl- und Gasproduktion offenbaren eine zunehmende Synchronisation mit denen der Treibhausgase CH4 und CO2 seit den 80er Jahren, die insbesondere den Jahresgang des Strahlungsantriebs der ”Klimamaschine” betrifft. Eine strukturelle Veränderung in der dynamischen Organisation des Systems scheint Anfang der 90er Jahre eingetreten zu sein.