Leipzig 1999 – wissenschaftliches Programm
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DRG: Deutsche Rheologische Gesellschaft
DRG 11: Strukturierte Materialien
DRG 11.5: Vortrag
Mittwoch, 3. März 1999, 11:00–11:20, HS 22
Über das rheologische Verhalten wäßriger Lösungen von hydrophob modifizierter Hydroxyethylcellulose bei Annäherung an die Entmischungsbedingungen — •B.A. Wolf, M. Badiger und A. Lutz — Hohannes-Gutenberg-Universität, Institut für Physikalische Chemie, D-55099 Mainz
Bei dem studierten, technisch aufwendigen Abkömmling der Cellulose handelt es sich um ein Produkt mit einem Gewichtsmittel der Molmasse von 100 kg/mol, bei dem 1.7 mol% der Monomereinheiten Nonylphenoxy-Gruppen tragen. Um die thermodynamischen Grundlagen des Fließens zu kennen, wurden das Phasendiagramm und der kritische Punkt des Systems bestimmt. Kapillarviskosimetrische Messungen in Abhängigkeit der Temperatur lieferten Staudingerindices und Huggins-Konstanten. Rotationsviskosimetrische Untersuchungen für Polymerkonzentrationen bis zu 2,5 wt% und für unterschiedliche Scherraten ließen eine Reihe von Besonderheiten erkennen. Die auffälligste besteht in einer ausgeprägten, scherratenabhängigen Zunahme der Viskosität beim Aufheizen, d.h. bei Annäherung an den entmischten Zustand. Außerdem zeigt das System eine weitere Eigentümlichkeit, nämlich eine (im Hinblick auf die relativ niedrige Molmasse des Polymeren) ungewöhnlich große Zunahme der Entmischungstemperatur mit steigender Scherrate. Die beschriebenen, für das untersuchte Polymere charakteristischen Phänomene werden auf der Grundlage besonderer Wechselwirkungen zwischen den hydrophob modifizierten Monomereinheiten theoretisch diskutiert.