Leipzig 1999 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
SYGK: Symposium Rheologische Eigenschaften von Polymersystemen
SYGK 2: Symposium
SYGK 2.5: Vortrag
Montag, 1. März 1999, 17:50–18:15, HS 19
Gemeinsamkeiten im Deformationsverhalten von Polyethylenen unterschiedlicher Kristallinität — •Sven Hobeika, Rainer Hiss, Catherine Lynn und Gert Stobl — Albert-Ludwigs-Universität, Fakultät für Physik, Hermann-Herder-Str. 3, D-79104 Freiburg
Beim Verstrecken von Polyethylen entsteht die Spannung
sowohl durch viskose Kräfte (plastische Verformung der Kristallite), als
auch durch entropische elastische Kräften (Dehnung der amorphen
Bereiche).
Der Einfluß der Kristallinität auf die relativen Anteile dieser Prozesse
wurde anhand einer Reihe von Proben (HDPE, LDPE und PEVA-Copolymere)
analysiert. Grundlage eines Vergleiches sind Messungen von wahren
Spannungs-Dehnungskurven mit konstanter Dehnrate, Ermittlung des
elastischen Anteils mittels eingefügter Be- und Entlastungszyklen, sowie
WAXS-Untersuchungen.
Trotz der starken Gesamtveränderung, von
festkörper- zu gummiartigem Verhalten, existieren für alle Proben
gleichermaßen vier charakteristische Punkte, an denen sich die
Deformierbarkeit ändert. Diese kann man deuten als
(1) Einsetzen
isolierter Gleit-Prozesse,
(2) Übergang zu einem kollektiven Abgleiten,
(3) Zerbrechen der Kristallite und
(4) Entschlaufen der Ketten.
Mit der Kristallinität steigen die Spannungen an diesen Punkten, die
entsprechenden Dehnungen bleiben aber konstant.