Ludwigsburg 1999 – wissenschaftliches Programm
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DD: Didaktik der Physik
DD 3: Experimentieren 1
DD 3.7: Vortrag
Montag, 8. März 1999, 16:20–16:40, L 245
Über die Bedeutung von Zirkulation und Coanda–Effekt für die Erklärung des aerodynamischen Auftriebs — •Klaus Weltner — Universidade Federal da Bahia, Salvador, Brasilien
Die bekannte Formel von Kutta–Jakowski für den aerodynamischen
Auftrieb verbindet diesen mit der Zirkulation.
Es wird gezeigt,
daß für ein geeignet gewähltes Kontrollvolumen um eine
unendlich ausgedehnte Tragfläche der Auftrieb gleich der durch
die Tragfläche verursachten Änderung des Impulsstromes der Luft
ist. Die Impulsstromänderung der durch das Kontrollvolumen
fließenden Luft führt dabei auf ein Ringintegral, das
identisch mit der Zirkulation ist. Es wird die für
unterrichtliche Erklärungen wichtige Frage diskutiert, ob man
die Entstehung der Zirkulation als Folge der Erzeugung von
Auftrieb darstellen sollte.
Der Coanda–Effekt beschreibt die
Tatsache, daß Luftströmungen der geometrischen Form von
begrenzenden Flächen und Hindernissen folgen, wenn keine
abrupten Richtungsänderungen der Strömung erzwungen werden. Ein
Beispiel dafür ist die laminare oder auch gesunde
Umströmung eines Tragflächenprofils. Diese Umströmungen
bilden sich nur beim Vorhandensein einer – wenn auch geringen –
Reibung aus, wie Prandtl zeigte. Es wird ein Gedankenversuch
beschrieben, bei dem die Entstehung einer gesunden
Umströmung und die Bedeutung der Reibung dabei plausibel
gemacht und erklärt werden kann.