Ludwigsburg 1999 – wissenschaftliches Programm
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DD: Didaktik der Physik
DD 4: Lernforschung 1
DD 4.1: Vortrag
Montag, 8. März 1999, 14:00–14:20, L 209
Emotionen und schulischer Lernerfolg im Physikunterricht — •M. Laukenmann, S. Fußs, K. Grob und Ch. v. Rhöneck — Pädagogische Hochschule, Abteilung für Physik, 71602 Ludwigsburg
Nichtkognitive Faktoren und darunter insbesondere die emotionale Befindlichkeit des Lernenden haben erheblichen Einfluss auf das Lernen. Welche Emotionen im Lernprozess von Belang sind und auf welche Weise sie die Entwicklung von Verstehensstrukturen und den Lernerfolg beeinflussen, wurde jedoch bisher nur unzureichend untersucht. In dem hier vorgestellten Projekt wurden außser der Lerngeschichte der SchülerInnen und den lernprozessbegleitenden Emotionen wie Angst, Freude und Zufriedenheit auch andere psychologische Konstrukte wie Vorwissen, Lernstrategien, Selbstkonzepte, Leistungsmotivation, Interesse und Klassenklima erfasst. Dazu wurden je acht Klassen der Klassenstufe 8 in Hauptschule, Realschule und Gymnasium in Physik - und gleichzeitig auch in Deutsch - mit quantitativen und qualitativen Methoden untersucht. Die Auswertung der Daten ist im Gange. Erste Analysen der quantitativen Untersuchungen erlauben die Prognose, dass die hinlänglich bekannten Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Hinblick auf das Interesse an Physik auch hinsichtlich der Schulangst sowie dem Wohlbefinden und der Langeweile im Physikunterricht zu beobachten sind. Besonders ausgeprägt sind diese Unterschiede bei Real- und HauptschülerInnen, vergleichsweise gering bei GymnasiastInnen. Ferner zeigen letztere - und hier insbesondere die Mädchen - in Unterrichtsphasen mit hohem Leistungsdruck großse Lernfortschritte, während bei HauptschülerInnen der Lernerfolg in solchen Phasen gering bleibt.