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DD: Didaktik der Physik
DD 4: Lernforschung 1
DD 4.2: Vortrag
Montag, 8. März 1999, 14:20–14:40, L 209
Einzelfallanalytisches Vorgehen bei der Untersuchung des Einflusses von Emotionen auf das Lernen in Physik — •M. Gläser-Zikuda1, Ph. Mayring1 und M. Laukenmann2 — 1Pädagogische Hochschule, Institut für Pädagogische Psychologie und Soziologie, 71602 Ludwigsburg — 2Pädagogische Hochschule, Abteilung für Physik, 71602 Ludwigsburg
Emotionen des Menschen stellen einen zentralen, noch unzureichend untersuchten Bereich dar. Dabei kommt Emotionen in Lern- und Leistungssituationen ein bedeutender Stellenwert zu. Fallanalysen stellen eine Möglichkeit dar, näher an das konkrete, fachspezifische Lerngeschehen heranzukommen. Im Rahmen einer großsangelegten Fragebogenstudie wurden 24 Lern- und Emotionstagebücher von Schüler/innen über einen Zeitraum von 6 Wochen geführt. Hier sollten nach einer halb-strukturierten Form für die Bereiche Schule, Hausaufgaben und Freizeit Eintragungen zu konkreten, fachspezifischen Lernaktivitäten und darauf bezogenen Emotionen festgehalten werden. Auf diese Weise können die individuellen Lernprozesse und die Bedeutung emotionaler Faktoren im Fach Physik deskriptiv erfasst werden. Eine erste inhaltsanalytische Auswertung zeigt, dass Unterschiede zwischen guten und schwachen Schüler/innen in der Qualität und Quantität der Lernaktivitäten sowie im emotionalen Befinden erkennbar sind. In einem weiteren Schritt werden außserdem halb-strukturierte Interviews, die mit Schüler/innen und Fachlehrer/innen geführt wurden, inhaltsanalytisch ausgewertet, um auf diese Weise den einzelnen Fall ganzheitlich und multimethodisch zu erfassen. Daraus sollen dann Schülerportraits zusammengestellt werden, die auf fallanalytischer Basis auch Aussagen zum Zusammenhang von Emotionen und Lernen zulassen.