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Münster 1999 – wissenschaftliches Programm

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AM: Magnetismus

AM 2: Dauer- und weichmagnetische Werkstoffe

AM 2.1: Hauptvortrag

Montag, 22. März 1999, 09:30–10:00, F4

Wasserstoffinduzierte Nanostrukturierung von Magnetwerkstoffen — •O. Gutfleisch — IFW Dresden, 01171 Dresden

Prinzipiell sind bei der Reaktion von Wasserstoff mit intermetallischen Verbindungen basierend auf Seltenerd (R)-Übergangsmetallen (T) drei verschiedene Reaktionswege möglich: (a) die Bildung eines interstitiellen, mindestens ternären, Hydrides RnTmHx unter Erhalt der ursprünglichen oder durch Gitterverzerrungen leicht modifizierten Kristallstruktur, (b) die Wasserstoff-induzierte Amorphisierung (HIA - hydrogen induced amorphisation) und (c) die Disproportionierung, d.h. Zerfall der ursprünglichen Phase unter Bildung eines binären Hydrides RHx und der übrigen Elemente oder Kombinationen der Elemente der Ausgangsphase. Welche Reaktion tatsächlich stattfindet, hängt vom Typ der Ausgangslegierung (z.B. Ausbildung eines Plateaubereichs im pcT-Diagramm), vom Wasserstoffdruck und von der Hydrierungstemperatur ab. Inwiefern die Reaktionen zu einer Nanostrukturierung von hartmagnetischen Verbindungen auf NdFeB-, SmFe und SmCo-Basis genutzt werden können, wird am Beispiel des HDDR (Hydrogenation Disproportionation Desorption Recombination) Verfahrens diskutiert. Reaktives Mahlen unter Wasserstoffatmosphäre kann eine mechanisch induzierte Gas-Festkörperreaktion hervorrufen und bei geeigneter Wahl der Versuchsparameter kann entweder HIA oder HDDR stattfinden. Dieses Verfahren ist insbesondere für die Nanostrukturierung von thermodynamisch hochstabilen Verbindungen von Bedeutung.

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