Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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CP: Chemische Physik
CP 11: Symposium: Benetzung und dünne Filme
CP 11.5: Fachvortrag
Dienstag, 23. März 1999, 15:15–15:45, Phy
Von Riesenvesikeln und kleinen Poren — •H.-G. Döbereiner — Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung,
Kantstraße 55, 14513 Teltow-Seehof
Die Charakterisierung und Kontrolle der
Krümmung von (weichen) Grenzflächen im Bereich von 10 bis 105
nm ist eine relevante Fragestellung für so verschiedene Gebiete wie die
Physik
von Zufallsflächen, biologischen Systemen und nanoporösen Materialien.
Die Krümmung von amphiphilen Membranen und Monoschichten
wird bestimmt durch ihre elastischen Eigenschaften und die (molekularen)
Wechselwirkungen
mit dem (wässrigen) Medium. Ein ideales Modelsystem sind fluide
Lipidvesikel. Diese in sich geschlossenen Membranstücke bilden sich
unter geeigneten Bedingungen durch Selbstaggregation aus der
wässrigen Phase. Die Morphologie eines Vesikels dient als Sonde für
eine
Vielzahl von Systemen, wie polymer-dekorierte Membranen,
geladene Membranen in (Poly-)elektrolyten (Lipid-DNA Komplexe) und Membranen
in
kolloidalen Lösungen. Unser Interesse gilt u.A. dem Verständnis der Kopplung
von chemischen Reaktionen an die Morphologie von Membranen. Insbesondere
betrachten wir
photo-induzierte Komplexchemie und enzymatische Aktivität.
Die Konzepte und Methoden zur Kontrolle der Membrankrümmung von
Riesenvesikeln lassen sich auf die Nanometerskala übertragen.
Wir untersuchen die Einstellung der Porengröße
von nanoporösen amphiphilen Phasen, z.B. durch Dotierung mit
geladenen Molekülen oder durch lichtinduzierte Grenzflächenreaktionen.