Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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CP: Chemische Physik
CP 22: Einzelteilchenspektroskopie
CP 22.4: Fachvortrag
Donnerstag, 25. März 1999, 12:15–12:45, Gg
Bidirektionale Stark-Effektmessungen an einzelnen Molekülen — •Achim Hese und Elke Heineke — TU-Berlin, Institut für Atomare und Analytische Physik, Hardenbergstr. 36, 10623 Berlin
Die Spektroskopie einzelner Moleküle in einer Festkörpermatrix ist eine hochaktuelle Methode zur Untersuchung kleinster Effekte mit hoher Energie- und Ortsauflösung. Ein Molekül zeigt im elektrischen Feld E Verschiebungen seiner elektronischen Übergangsenergien (Stark-Effekt), die mit dieser Methode meßbar sind. Für jede externe Feldrichtung i kann der Stark-Effekt eines Gastmoleküls durch eine Parabel Δν=AiE+BiE2 beschrieben werden. Die Ai werden durch matrixinduzierte Dipolmomente bestimmt, während die Bi mit der Polarisierbarkeit des Gastmoleküls zusammenhängen.
Mit einer von uns entwickelten 4-Elektrodengeometrie ist die Bestimmung der Ai und Bi eines einzelnen Moleküls für zwei orthogonale Feldrichtungen gleichzeitig möglich. Bisher vorliegende Ergebnisse für das System Pentacen in p-Terphenyl zeigen, daß die Ai eine kristall- und molekülspezifische Eigenschaft sind, während die Bi für eine feste Feldrichtung kristall- und molekülunabhängig bis auf wenige Ausnahmen ähnliche Werte aufweisen. Die mittleren Werte der Bi hängen stark von der Richtung des externen Feldes ab und ergaben eine gute qualitative Übereinstimmung mit früheren Ensemble-Messungen [1].
Zusätzlich wurden Stark-Effektmessungen unter Variation der Anregungspolarisation als auch Stark-Effektmessungen an Pentacen in der Gasphase durchgeführt. Die Ergebnisse werden verglichen und diskutiert.
[1] J.H. Meylink, W.H. Hesselink und D.A. Wiersma, Chem.Phys. 17, 353-358 (1976).