Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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HL: Halbleiterphysik
HL 20: SiC
HL 20.5: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 17:00–17:15, H2
Reaktivierung von Wasserstoff-passivierten Aluminium-Akzeptoren in Siliziumkarbid — •Christian Hülsen, Norbert Achtziger, Jan Herold und WolfgangA Witthuhn — Institut für Festkörperphysik, Universität Jena, Max-Wien-Platz 1, D-07743 Jena, Germany
p-Typ 4H-SiC epi-Schichten werden mittels Niederenergie-
Implantation von Wasserstoff passiviert [1]. Die H-Implantation
bewirkt eine drastische Reduktion der wirksamen
Akzeptorkonzentration von bis zu 3 Grössenordnungen (gemessen
mittels CV-Profiling an Schottkykontakten). Die Stabilität
dieser Passivierung wird in isothermen Ausheilschritten
untersucht, wobei durch Anlegen einer Sperrspannung an den
Schottkydioden ein elektrisches Feld erzeugt wird. Bei
Temperaturen ab 510 K zeigt sich dabei eine Zunahme der
elektrisch aktiven Akzeptorkonzentration im Tiefenbereich des
angelegten E-Feldes und eine Abnahme in grösserer Tiefe. Mittels
Admittanz-Spektroskopie werden die reaktivierten Akzeptoren
als Aluminium identifiziert. Unabsichtlich vorhandene
Bor-Akzeptoren dagegen werden im untersuchten Temperaturbereich
(bis 600 K) nicht reaktiviert. Die Beobachtungen werden erklärt
als Dissoziation von Al-H Komplexen; das freigesetzte H-Atom
liegt im p-Typ SiC (zumindest teilweise) als positives Ion vor
und wird deshalb vom elektrischen Feld in grössere Tiefe
transportiert und kann dort weitere Akzeptoren passivieren.
Ohne angelegte Sperrspannung ist der Effekt reversibel.
[1] N.Achtziger, J.Grillenberger, W.Witthuhn, M.K.Linnarsson,
M.Janson, and B.G.Svensson, Appl. Phys. Lett. 73(7), 945 (1998)