Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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HL: Halbleiterphysik
HL 27: Hauptvortrag
HL 27.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 25. März 1999, 09:30–10:30, H1
Quantenpunkte im Magnetfeld: Spin-Effekte und Hundsche Regel — •O. Steffens, M. Suhrke und U. Rößler — Institut für Theoretische Physik, Universität Regensburg, D-93040 Regensburg
Die Herstellung „künstlicher Atome“ in Gestalt von
Halbleiter-Quantenpunkten erlaubt die experimentelle Beobachtung
von magnetfeldabhängigen Spin-Effekten, die in echten Atomen
erst bei tausendfach größeren Magnetfeldern zu erwarten sind.
Wir stellen theoretische Untersuchungen von zweidimensionalen
Quantenpunkten im Rahmen
der Strom-Spin-Dichtefunktional-Theorie vor, die die
Existenz einer verallgemeinerten Hundschen Regel
im endlichen
Magnetfeld begründen, wie sie bereits in Experimenten [1]
gefunden wurde. Sie beschreibt eine maximale Ausrichtung der
elektronischen Spins in partiell besetzten fast-entarteten
Quasi-Schalen (gebildet durch Kreuzung von effektiven
Einteilchen-Niveaus an der Fermi-Kante)
unter Beachtung des Pauli-Prinzips [2]. Dies führt zu
charakteristischen Strukturen in der magnetfeldabhängigen
Grundzustandsenergie. Als experimentelle
Alternative zu [1] schlagen wir vor, diese
Vielteilchen-Effekte durch inelastische Lichtstreuung zu
detektieren. Dazu diskutieren wir jüngste Ergebnisse einer
selbstkonsistenten Berechnung von Raman-Streuquerschnitten [3]. Sie
belegen simultane Spin- und Ladungsdichteanregungen in
teilweise spinpolarisierten Grundzuständen, die neue kollektive
Phänomene hervorrufen.
[1] S. Tarucha et al., Phys. Rev. Lett. 77, 3613 (1996); ICPS-24
(1998).
[2] O. Steffens et al., Europhys. Lett. 42, 529 (1998).
[3] O. Steffens et al., eingereicht bei Phys. Rev. Lett. (1998).