Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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HL: Halbleiterphysik
HL 7: Symposium: Koh
ärenzeffekte in der Halbleiterspektroskopie
HL 7.5: Fachvortrag
Montag, 22. März 1999, 18:00–18:30, Ger
Kohärente Pulspropagation bei hohen Intensitäten: Selbstinduzierte Transmission in Halbleitern an freien Exzitonen — •Harald Gießen1,2, S. Linden2, J. Kuhl2, A. Knorr1, S.W. Koch1, M. Hetterich3, M. Grün3 und C. Klingshirn3 — 1Fachbereich Physik, Philipps-Universität, Renthof 5, 35032 Marburg — 2Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Heisenbergstraße 1, 70569 Stuttgart — 3Institut für Angewandte Physik, Kaiserstraße 12, 76128 Karlsruhe
Aus der Atomphysik sind die kohärenten Transienten freier
Induktionszerfall, Photonenecho, Rabiflopping und
selbstinduzierte Transparenz bekannt. Die ersten drei
Phänomene wurden in Halbleitern in modifizierter Form
wiederentdeckt. Die selbstinduzierte Transparenz kann
aufgrund der Vielteilcheneffekte in Halbleitern nicht
auftreten, jedoch wurden Pulspropagation über lange
Strecken im absorbierenden Medium, ein hohes Maß an
Transparenz und Pulsaufbrechen vorhergesagt. Mit dicken
epitaktischen CdSe-Schichten auf transparenten Substraten
und Pulsen im sub-Pikosekundenbereich gelang es uns erstmals,
die vorhergesagte kohärente Propagation bei hohen
Intensitäten mit den genannten Merkmalen bei freien Exzitonen
nachzuweisen [1]. In Analogie zur Atomphysik,
aber mit Blick auf die Unterschiede in Halbleitern
nennen wir diesen kohärenten Effekt ‚Selbstinduzierte
Transmission bei freien Exzitonen‘.
[1] H. Giessen et al.: Phys. Rev. Lett. 81, 4260 (1998).