Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
M: Metallphysik
M 12: Amorphe Metalle I
M 12.3: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 10:45–11:00, S 9
Kriechverhalten massiver amorpher Zr-Basis Legierungen — •A. Leonhard, M. Heilmaier, J. Eckert und L. Schultz — IFW Dresden, Postfach 270016, 01171 Dresden
Amorphe sowie teilkristalline Zr55Cu30Al10Ni5
Proben mit einem Unterkühlungsbereich von bis zu 90 K wurden
mittels Spritzguß hergestellt. Durch isotherme Glühung der
amorphen Proben wurden teilkristalline Proben mit unter-
schiedlichen Volumenanteilen und Kristallitgrößen im
Nanometerbereich hergestellt. Die Untersuchung der Mikrostruktur
erfolgte durch Röntgendiffraktometrie, Raster- und Trans-
missionselektronenmikroskopie. Die Kriecheigenschaften wurden am
Onset der Glasübergangstemperatur Tg durch Druckversuche mit
konstanter wahrer Verformungsgeschwindigkeit є
(Probendimensionen: Höhe 6 mm, Durchmesser 3 mm) charakterisiert.
Unabhängig vom Volumenanteil an Kristalliten tritt eine Peak-
spannung mit einem daran anschließenden Abfall der Fließ-
spannung auf ein Plateau auf. Bei niedrigen є nimmt
der Spannungsexponent den Wert n = 1 für Newton’sches
Fließen ein. Bei hohen Kriechraten wird ein Wert von 2
beobachtet, der mit dem Übergang zu inhomogenem Fließen
der Proben erklärt werden kann. Teilkristalline Proben mit
einem relativ hohen Volumenanteil an Nanokristallen (> 15 %)
zeigen bei niedrigen Verformungsraten einen starken Wieder-
anstieg der Fließspannung nach dem Spannungsplateau, der auf
die Veränderung der Viskosität der Matrix durch die fort-
schreitende Kristallisation zurückzuführen ist.