Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 16: Plastizität II
M 16.10: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 18:00–18:15, S 8
Statische und dynamische Reckalterung in Titanaluminidlegierungen — •Ulrich Christoph und Fritz Appel — Max-Planck-Str., 21502 Geesthacht
In Titanaluminidlegierungen treten im Temperaturbereich zwischen 450-750 K Verformungsinstabilitäten und negative Dehnratenempfindlichkeiten auf. Derartige Phänomene werden üblicherweise mit dem Portevin-LeChatelier Effekt in Verbindung gebracht, der von der dynamischen Wechselwirkung diffundierender Gitterdefekte mit den Versetzungen herrührt. Der hieraus resultierende Gleitwiderstand wurde mit Hilfe von statischen Reckalterungsexperimenten charakterisiert. Hierzu wurden die Proben dynamisch verformt und der Maschinenantrieb nach bestimmten Dehnungsintervallen gestoppt, so daß Spannungsrelaxationen erfolgten. Nach verschiedenen Zeitintervallen wurden die Proben wieder belastet und die resultierende Spannungsüberhöhung ausgewertet.
Die untersuchten Legierungen enthielten 27-56 Atomprozent Aluminium, so daß sich die Gefüge aus verschiedenen Volumenanteilen der intermetallischen Phasen alpha2(Ti3Al) und gamma(TiAl) zusammensetzten. Einige Proben enthielten außerdem kleinere Mengen weiterer Legierungselemente. Auf diese Weise konnten die Reckalterungseffekte in beiden Phasen unabhängig voneinander untersucht und der Einfluß von der Stöchiometrie abweichender Zusammensetzungen sowie verschiedener gelöster Elemente auf den Verankerungsprozeß bestimmt werden.