Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 16: Plastizität II
M 16.4: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 16:00–16:15, S 8
Modell zur Versetzungszellenbildung bei Mehrfachgleitung — •Peter Hähner1 und Michael Zaiser2 — 1Institut für Metallphysik, TU Braunschweig, 38106 Braunschweig — 2Max-Planck-Institut für Metallforschung, Heisenbergstr. 1, 70569 Stuttgart
Es wird ein einfaches stochastisches Modell vorgestellt, das die zeitliche Entwicklung der Gesamtversetzungsdichte bei Mehrfachgleitung beschreibt. Es ergeben sich zwei Lösungstypen, nämlich (1) homogene Versetzungsstrukturen, deren charakteristische Längenskala durch den mittleren Versetzungsabstand gegeben ist, und (2) selbstähnliche Versetzungsmuster, die oberhalb einer gewissen Abschneidelänge skaleninvariant sind. Letztere können mit den verformungsinduzierten fraktalen Versetzungszellenstrukturen, die kürzlich für k.f.z. Metalle nachgewiesen wurden, identifiziert werden. Das Modell erlaubt ferner die Bestimmung der Material- und Verformungsparameter, für die sich Versetzungsfraktale herausbilden.
P. Hähner, K. Bay und M. Zaiser, Phys. Rev. Lett. 81 (1998) 2470.