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M: Metallphysik
M 17: Diffusion II
M 17.1: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 15:15–15:30, S 9
Diffusion in intermetallischen Phasen des Systems Fe–Al — •M. Eggersmann und H. Mehrer — Westfälische Wilhelms–Universität Münster, Institut für Metallforschung, Wilhelm–Klemm–
Str. 10, D–48149 Münster
In intermetallischen Phasen des Systems Fe–Al wurde die Eisen- Selbstdiffusion
unter
Normal- und unter Hochdruck sowie die Fremddiffusion von Indium und Zink mit
Hilfe der
Radiotracermethode untersucht. Die Probenzusammensetzungen lauteten:
Fe74.5Al25.5, Fe67Al33 und Fe52Al48. In
Fe74.5Al25.5 beinhalteten die Messungen die Phasenumwandlungen
A2 ↔ B2 (860∘C) und B2 ↔ D03
(552∘C).
Die Aktivierungsenthalpie der Eisendiffusion in Fe74.5Al25.5 steigt
mit
wachsendem Ordnungsgrad der Strukturen; d.h. in der Reihenfolge A2 →
B2
→ D03. Die Arrhenius-Diagramme der anderen Elemente bzw.
Zusammensetzungen
zeigen keine signifikanten Änderungen der Aktivierungsenthalpie am
Phasenübergang
A2 ↔ B2. Die Diffusion von In und Zn erfolgte um Faktoren
2 – 10
schneller als die Fe–Selbstdiffusion. Bei allen drei untersuchten Diffusoren
steigt die
Aktivierungsenthalpie der Diffusion in der B2-Phase mit steigendem
Aluminiumgehalt; also
wiederum mit steigendem Ordnungsgrad. Die Hochdruckmessungen liefern
Informationen
über das Aktivierungsvolumen der Diffusion. Wir diskutieren unsere Ergebnisse
zusammen mit
weiteren experimentellen sowie theoretischen Literaturdaten über Diffusion und
Defekte
in Fe–Al. In der B2-Phase scheint die Diffusion über einen gekoppelten
Mechanismus
abzulaufen, der Sprünge des Eisenatoms entlang der <111>-Richtung
enthält.