Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 20: Amorphe Metalle II
M 20.5: Vortrag
Donnerstag, 25. März 1999, 11:15–11:30, S 8
Diffusion in metallischen Co51Zr49–Gläsern während der strukturellen Relaxation — •V. Zöllmer1, H. Ehmler1, K. Rätzke1, P. Troche2 und F. Faupel1 — 1Technische Fakultät der Christian–Albrechts–Universität zu Kiel, Lehrstuhl für Materialverbunde, Kaiserstraße 2, 24143 Kiel — 2Institut für Metallphysik der Universität Göttingen, Hospitalstraße 2–4, 37037 Göttingen
Das Tempern metallischer Gläser unterhalb ihrer Kristallisationstemperatur führt zu einer strukturellen Relaxation. Messungen des Diffusionskoeffizienten und des Isotopieeffektes mit Hilfe der Radiotracertechnik und anschließender hochauflösender Schichtenteilung ermöglichen Untersuchungen des Diffusionsmechanismusses während der strukturellen Relaxation. Frühere
Untersuchungen in Meltspin–Bändern zeigen eine Abnahme des Isotopieeffektes, die durch einen zusätzlichen Mechanismus über Quasileerstellen im unrelaxierten Zustand interpretiert wird [1].
Die Untersuchungen der Zeitabhängigkeit der Diffusion in Co51Zr49–Gläsern zeigen eine signifikante Abnahme des Diffusionskoeffizienten. Sowohl im relaxierten als auch im unrelaxierten Zustand werden sehr kleine Isotopieeffekte gemessen, die mit einem kollektiven Diffusionsmechanismus erklärt werden können. Hinweise auf einen zusätzlichen Diffusionsmechanismus über Quasileerstellen im unrelaxierten Zustand treten nicht auf. Während der Relaxation kann ein Ausheilen des Exzeßvolumens an der Probenoberfläche ausgeschlossen werden.
[1] : K. Rätzke, P.W. Hüppe und F. Faupel, Phys. Rev. Lett. 68 (1992) 2347