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O: Oberflächenphysik
O 28: Adsorption an Oberfl
ächen (IV)
O 28.8: Vortrag
Donnerstag, 25. März 1999, 13:00–13:15, S2
Adsorption von CO2 auf Ag{110}/CO3 — •B. Krenzer, L. Constant und H. Conrad — Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Faradayweg 4-6, D-14195 Berlin
CO2 besitzt in der Gasphase 4 charakteristische Banden mit den Frequenzen: 667 cm−1, 2349 cm−1 und eine Doppelbande um 1350 cm−1. Die ersten beiden Frequenzen werden den Fundamentalanregungen der Biegeschwingung und der asymmetrischen Streckschwingung zugeordnet. Ein 3-atomiges Molekül mit D∞ h-Symmetrie sollte 4 Fundamentalanregungen besitzen, wobei 2 entartet sind. Fermi konnte das Auftreten der Doppelbande mit einer Resonanz von symmetrischer Streckschwingung und der 2-fach angeregten Biegeschwingung erklären.
Auf einer reinen Ag{110}-Oberfläche adsorbiert CO2 nicht, wohingegen es bei 100 K auf einer mit CO3 vorbelegten Oberfläche stabilisiert wird. Dies ist am Auftreten von 3 zusätzlichen Verlustpeaks im Spektrum zu erkennen. Nach Hochheizen auf 130 K, der Desorptionstemperatur von CO2, wird wieder das Verlustspektrum der reinen Karbonatoberfläche erhalten. Die beobachteten Frequenzen liegen bei 658 cm−1, 2342 cm−1 und bei 1270 cm−1. Die Verlustfrequenzen sind nur wenig gegenüber der Gasphase verschoben, allerdings tritt keine deutliche Doppelbande um 1300 cm−1 auf. Eine genauere Analyse dieses Frequenzbereiches wird durch das Auftreten eines CO3-Verlustes in dieser Region erschwert. In Messungen mit CO2-Isotopen zeigen die Frequenzen der Biege- und asymmetrischen Streckschwingung die zu erwartenden Isotopieshifts. Aus den beobachteten Frequenzverschiebungen in der Region um 1300 cm−1 wird derzeit versucht, eine konsistente Bestimmung von Oberton und Fundamentalschwingung und damit der Anharmonizitäts- und der Fermi-Kopplungskonstante abzuleiten.