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O: Oberflächenphysik
O 37: Hauptvortrag
O 37.1: Hauptvortrag
Freitag, 26. März 1999, 09:30–10:15, S10
Einfluß der Photoelektronenbeugung auf Spinpolarisation und Dichroismus — •A. Chassé — Fachbereich Physik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, D-6099 Halle
In der Photoemission aus Rumpfzuständen kann bei der Anregung mit linear oder zirkular polarisiertem Licht eine starke Spinpolarisation der Photoelektronen entstehen, die durch die Spin-Bahn-Kopplung im Anfangszustand und die Interferenz der verschiedenen Endzustände verursacht wird. Durch die Streuung der Elektronen im Festkörper (Photoelektronenbeugung=PD) werden Modulationen in der Winkel- und Energieverteilung hervorgerufen. Analoges beobachtet man auch in der Augerelektronenemission nach Photonenabsorption.
In unmagnetischen Systemen kann man einen zirkularen Dichroismus in der Winkelverteilung der Photoelektronen beobachten, der durch die Streuung der Elektronen entsteht. Bei der Anregung mit rechts- bzw. linkszirkular polarisiertem Licht sind die Maxima der Vorwärtsstreurichtung entgegengesetzt verschoben. Die Größe dieser Peakrotation wird von der Magnetquantenzahl des Endzustandes bestimmt.
Bei Umkehrung der Richtung der äußeren Magnetisierung einer Probe wird ein magnetischer Dichroismus (MD) in der Photoemission beobachtet, der sowohl mit linear, zirkular als auch unpolarisiertem Licht auftritt. Die Winkelabhängigkeit des MD bei Probendrehung kann man nur durch Einbeziehung von PD-Effekten verstehen. Dabei verhalten sich Spinpolarisation und magnetischer Dichroismus sehr ähnlich.
Der Einfluß von PD-Effekten wird durch verschiedene Beispiele belegt. Die Modellrechnungen sind in guter Übereinstimmung mit experimentellen Daten.