Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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O: Oberflächenphysik
O 5: Methodisches (Experiment und Theorie) (I)
O 5.4: Vortrag
Montag, 22. März 1999, 12:00–12:15, S2
NMR an Einkristall–Oberflächen: Li/Ru(0001)† — •A. Voß, D. Fick, P. Gerhard, H. Löser und H.J. Jänsch — Fachbereich Physik, Philipps-Universität, 35032 Marburg
Magnetische Kernresonanzspektroskopie (NMR) ermöglicht weitreichende strukturelle und dynamische Untersuchungen in der Festkörperphysik und der Chemie. Aufgrund der geringen Sensitivität der NMR sind üblicherweise nur Materialien mit großen Oberflächen zugänglich; mit Atomstrahltechniken und Einzelphotonen–Nachweis können aber auch Einkristall–Oberflächen untersucht werden. In dieser Arbeit wurde das System Li/Ru(0001) untersucht, wobei Messungen mit den Lithium–Isotopen 6Li und 7Li durchgeführt wurden. Neben der longitudinalen Spin–Gitter–Relaxationszeit T1 wurden auch die transversale Spin–Spin–Relaxationszeit T2 und die Spinlock–Relaxationszeit T1ρ bestimmt.
Die T1–Messungen zeigen, daß die lokale Zustandsdichte an der Fermienergie am Li–Kernort gleich ist für die beiden Isotope, die Meßwerte (T1,6Li = 700 ms, T1,7Li = 70 ms) skalieren entsprechend der Li–Dipolmomente. Die T2–Ergebnisse dagegen (T2,6Li = T2,7Li = 10 bis 20 ms) skalieren weder mit dem Dipol– noch mit dem Quadrupolmoment der Isotope. Dies könnte ein Hinweis auf einen ’strong collision’ Prozeß sein, etwa durch subsurface–Lithium oder eine zeitweise starke Bindung der Lithiumatome an Stufen oder Fremdatomen.
†Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Ja 712/3-1