Münster 1999 – wissenschaftliches Programm

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O: Oberflächenphysik

O 5: Methodisches (Experiment und Theorie) (I)

O 5.7: Vortrag

Montag, 22. März 1999, 12:45–13:00, S2

Visualisierung von Oberflächenreaktionen auf Pt(110) mittels Weißlicht-Reflexions-Anisotropie-Mikroskopie — •Patrik Erichsen, Jan Dicke und Harm Hinrich Rotermund — Fritz-Haber-Institut, Faradayweg 4-6, 14195 Berlin

Bei der katalytischen CO-Oxidation auf Pt(110)-Oberflächen treten unter bestimmten Druck- und Temperaturbedingungen Musterbildungen mit zeitlich und örtlich oszillierendem Verhalten auf. Mittlerweile stehen

mehrere Methoden zur Verfügung, mit denen orts- und zeitaufgelöste Bedeckungen der involvierten Reaktanden sichtbar gemacht werden können. Für viele dieser Methoden wird der Druckbereich durch die Verwendung von Elektronen auf unter 10-3 mbar Gesamtdruck beschränkt. Um katalytische Oberflächensysteme bei höheren Drücken zu untersuchen wird hier die Weiterentwicklung eines optisches Verfahrens, basierend auf Reflexions-Anisotropie-Mikroskopie (RAM) [1], vorgestellt. Bei RAM wird der Sachverhalt zunutze gemacht, daß unterschiedliche adsorbierte Reaktanden verschiedene optische Anisotropien auf der zu untersuchenden Oberfläche hervorrufen. Das Ziel ist, mit möglichst einfachen Komponenten Submonolagen von Adsorbaten in Echtzeit abzubilden. Die Verwendung eines Foster-Prismas erlaubt die senkrechte Beobachtung wodurch gewährleistet wird, daß

nur die von der Anisotropie der Oberfläche hervorgerufenen Polarisationsänderungen ausgekoppelt werden. Die Verwendung einer Weißlichtquelle zur Beleuchtung verbessert aufgrund geringer Kohärenzlängen die Abbildungseigenschaften. In Zukunft könnten hierdurch auch RAM-Mesungen mit spektraler Selektivität durchgeführt werden.

[1] H. H. Rotermund, G. Haas, R. U. Franz, R. M. Tromp and G. Ertl, Science 270 (1995) 608