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Münster 1999 – wissenschaftliches Programm

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O: Oberflächenphysik

O 7: Hauptvortrag

O 7.1: Hauptvortrag

Montag, 22. März 1999, 15:15–16:00, S10

T unneln auf Ag(111): Linienbreite des Oberflächenzustandes und Kondoeffekt* — •Richard Berndt — RWTH Aachen, 2. Physikalisches Institut, 52056 Aachen

Wir untersuchen elektronische Zustände der Ag(111) Oberfläche sowie adsorbierter Ce-Atome auf Ag(111) mit

Tieftemperatur-Rastertunnelmikroskopie (STM).
Die hohe, bei T=5 K erreichbare Energieauflösung der Tunnelspektroskopie nutzen wir aus, um erstmalig mit STM die Linienbreite eines Oberflächenzustandes zu messen. Wir finden eine im Vergleich zur Photoelektronenspektroskopie deutlich geringere Linienbreite, die aber dennoch über bestehenden theoretischen Vorhersagen liegt.1 Die Ergebnisse legen nahe, mit dem STM ortsaufgelöst den Einfluß von Oberflächenstrukturen auf die Linienbreite zu untersuchen.
Im zweiten Teil des Vortrags stellen wir die erste experimentelle Beobachtung des Kondoeffekts an einem einzelnen Atom vor. Man erwartet in Tunnelspektren eines Kondosystems aufgrund theoretischer Vorhersagen ein scharfes Maximum nahe der Fermienergie. Experimentell finden wir aber in Spektren, die direkt über Cer-Adatomen gemessen werden, ein Minimum, das für Ag-Adatome nicht beobachtet wird. Es zeigt sich, daß diese unerwartete Linienform sich als Fano-Resonanz verstehen läßt.2
* in Zusammenarbeit mit J.T. Li, W.-D. Schneider (U Lausanne), O. Bryant, S. Crampin (U Bath), B. Delley (Paul Scherrer Institut)
1 Phys. Rev. Lett. 80, 3332 (1998); ibidem, voraussichtlich 9. Nov. 1998
2 ibidem, 2893 (1998)

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