Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 10: Non-Fermi-Liquid Verhalten in Heavy Fermions
TT 10.8: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 16:15–16:30, F3
Neue magnetische Ordnungszustände in Ce(Rh1−xRux)3B2 — •E. Bauer1, St. Berger1, G. Hilscher1, H. Michor1, A. Lindbaum1, A. Galatanu1, P. Rogl2 und J. Sereni3 — 1Inst. f. Experimentalphysik, Technische Universität Wien, A-1040 Wien — 2Inst. f. Physikalische Chemie, Universität Wien, A-1080 Wien. — 3Centro Atomico Bariloche, S.C. Bariloche, Argentinien
Der Magnetismus der ferromagnetisch ordnenden Randphase CeRh3B2 (Tc=115 K) wird sowohl durch lokalisierte 4f-Momente, als auch durch delokalisierte 5d-Momente der Ce-Ionen hervorgerufen [1]. Mit zunehmender Ru-Substitution fallen Curie-Temperatur und Sättigungsmoment, ab x ≈ 0.06 wird keine langreichweitige, ferromagnetische Ordnung mehr beobachtet. Im Konzentrationsbereich 0.125<x<0.3 wurde ein weiterer Ordnungszustand mit außgewöhnlich kleinen, geordneten Momenten entdeckt [2]. Die Ordnungstemperatur dieses Zustandes ist konzentrationsabhängig und nimmt für Ce(Rh0.8Ru0.2)3B2 ein Maximum an (TM=70 K). Messungen der spezifischen Wärme zeigen, daß itinerante Momente am Aufbau des Magnetismus dieser magnetischen Phase beteiligt sein könnten. Im Übergangsbereich zwischen ferromagnetischer und komplex magnetischer Phase, der durch Spinfluktuationen geprägt ist, wurden ein relativ großer negativer Magnetowiderstand und hohe Sommerfeld γ-Werte beobachtet. Mit x=0.32 verschwindet die komplex-magnetische Ordnung. Die Verbindungen mit x>0.35 zeigen das Verhalten einer Nicht-Fermi-Flüssigkeit. CeRu3B2 geht bei einer Temperatur von 0.8 K in den supraleitenden Zustand über.
[1] A. Yaouanc et al., Phys. Rev. B 57, R681 (1998)
[2] E. Bauer et al., J. Appl. Phys. 83(11), 6423 (1998)