Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 24: Vortexdynamik und Pinning
TT 24.7: Vortrag
Freitag, 26. März 1999, 11:45–12:00, F2
Ortsaufgelöste Bestimmung der Aktivierungsenergie in dünnen YBa2Cu3O7−δ-Schichten — •R. Warthmann1, J. Albrecht1, Ch. Jooß2 und H. Kronmüller1 — 1Max-Planck-Institut für Metallforschung, Heisenbergstr. 1, D-70569 Stuttgart — 2Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Materialphysik, Windausweg 2, D-37073 Göttingen
Mit Hilfe des magnetooptischen Faradayeffekts wurden orts- und zeitaufgelöste Messungen der Flußdichteverteilung in dünnen YBa2Cu3O7−δ- Schichten durchgeführt. Die Relaxation der Flußdichteverteilung läßt sich dabei mit einer Ortsauflösung von einigen Mikrometern und einer Zeitauflösung von einigen Sekunden beobachten. Die numerische Inversion des Biot-Savart’schen Gesetzes [1] ermöglicht es, die zeitliche Entwicklung der Stromdichteverteilung aus den gemessenen Flußdichteverteilungen modellunabhängig zu bestimmen. Durch eine Anpassung des logarithmischen Zerfallsgesetzes j(t)= j(t=0)(1−kBT/U0ln(t/t0)) wurde die Aktivierungsenergie U0 ortsaufgelöst bestimmt. Es zeigt sich, daß die Aktivierungsenergie U0 feldabhängig ist und mit steigender Flußdichte abnimmt. Die gemessene Verteilung der Aktivierungsenergie ist jedoch nicht allein durch ihre Feldabhängigkeit bestimmt. Verteilungen der Aktivierungsenergie für einzelne, festgehaltene Werte der lokalen Flußdichte zeigen eindeutig, daß das Spektrum der Aktivierungsenergien hauptsächlich auf Variationen in der Mikrostruktur der Schichten beruht.
[1] Ch. Jooss et. al., Physica C 299 (1998) 215.