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Münster 1999 – wissenschaftliches Programm

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TT: Tiefe Temperaturen

TT 6: Niederdimensionale Spinsysteme

TT 6.8: Hauptvortrag

Montag, 22. März 1999, 17:30–18:00, F2

Modulierte Phasen in Spin-Peierls Systemen — •G.S. Uhrig — Institut für Theoretische Physik, Universität zu Köln, Zülpicher Straße 77, D-50937 Köln

Die Kopplung von eindimensionalen magnetischen und dreidimensionalen elastischen Freiheitsgraden in Spin-Peierls Systemen führt zu magnetisch getriebenen Gitterverzerrungen bei tiefen Temperaturen. Ohne Magnetfeld dimerisieren die Spinketten, d.h. das Gitter wird so verzerrt, daß die Kopplungsstärken entlang der Ketten alternieren. Durch genügend hohes Magnetfeld (H>Hc) oder Störstellen wird die gleichförmige Dimerisierung moduliert. Es entstehen Solitonen: Nullstellen der Dimerisierung, an die je ein S=1/2 Spinon gebunden ist.
Eine endliche Konzentration von Solitonen bildet ein äquidistantes Solitonengitter. Analytische und numerische Rechnungen für solche Gitter werden diskutiert mit Augenmerk auf die Feldabhängigkeit der Modulation, auf die Wechselwirkung von Solitonen und auf den Einfluß von Nullpunktsfluktuationen. Es ergibt sich gute Übereinstimmung mit den sehr genauen experimentellen Daten. Es wird gezeigt, daß die magnetische und die elastische Solitonbreite im allgemeinen nicht identisch sind, so daß existierenden Kontinuumstheorien noch erweitert werden müssen.
In der Nähe einer unmagnetischen Störstelle ist ebenfalls ein Soliton lokalisiert. Diese gebundenen Zustände liefern zusätzliche scharfe Moden in lichtspektroskopischen Untersuchungen. Diese Deutung wird mit verschiedenen Rechnungen untermauert.

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