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A: Atomphysik
A 4: Atom–/Ionenstöße II
A 4.11: Vortrag
Montag, 3. April 2000, 19:00–19:15, HS II
Emission niederenergetischer Elektronen in schnellen Ion-Atom-Stößen: Ein Abbild der Wellenfunktion? — •D. Fischer1, R. Moshammer1, P. Fainstein2, M. Schulz3, W. Schmitt1,4, H. Kollmus1, R. Mann4, S. Hagmann5 und J. Ullrich1 — 1Universität Freiburg, Hermann-Herder-Straße 3, 79104 Freiburg — 2Centro Atomico Bariloche, 8400 Bariloche, Argentina — 3University of Missouri, Rolla, USA — 4Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), 64291 Darmstadt — 5JRM, Kansas State University, Manhattan, USA
Die Emission niederenergetischer Elektronen bei der Ionisation von He, Ne und Ar in Stößen mit 3.6 MeV/u Au53+-Ionen wurde in kinematisch vollständigen Experimenten untersucht. Dabei wurde der doppelt differentielle Querschnitt für Elektronenemission im Bereich kleiner Elektronenenergien sowohl für einfache als auch mehrfache Ionisation vermessen. Abhängig vom Target wurden charakteristische Strukturen im Elektronenspektrum beobachtet, die sich auf die Impulsverteilung der Elektronen im Atom zurückführen lassen. Das Matrixelement für die Ionisation eines Atoms oder Moleküls durch ein schnelles Ion wird im Limes minimalen Impulstransfers identisch zu demjenigen für die Photoionisation. Dabei wird ein virtuelles Photon ausgetauscht, dessen Energie gerade dem jeweiligen Energieverlust des Projektils entspricht. Da der Wirkungsquerschnitt für die Photoionisation proportional dem Quadrat der Grundzustandswellenfunktion im Impulsraum ist, spiegeln die emittierten Elektronen die Impulsverteilung im gebundenen Zustand wieder. Dies konnte im Vergleich mit neuesten CDW-EIS-Rechnungen erstmals quantitativ nachgewiesen werden.