Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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K: Kurzzeitphysik
K 2: Kurzzeitdiagnostik
K 2.5: Vortrag
Montag, 3. April 2000, 17:30–17:45, HS XIV
Zeitlich aufgelöste Absolutdruckmessungen mittels fluoreszierender Moleküle — •Ole Trinks, Rolf Engler, Sergey Fonov und Christian Klein — DLR, Bunsenstraße 10, 37073 Göttingen
Die PSP-Lifetime Methode (Pressure Sensitive Paint, PSP) ist ein optisches Verfahren zur Bestimmung von Oberflächendrücken. Hierbei wird der Quenchprozeß zwischen Sauerstoffmolekülen aus der umgebenden Atmosphäre cund speziellen Moleküle (sog. Luminophoren) auf der zu untersuchenden Oberfläche ausgenutzt. Die Luminophore werden dabei durch einen kurzen UV-Laserblitz (FHW 9 ns, 337 nm) angeregt. Da die Lebensdauer der ausgenutzten Molekülübergänge vom Sauerstoff-Quenchprozeß abhängen, liefert eine zeitlich aufgelöste Detektion des emittierten Fluoreszenzlichtes die Sauerstoffkonzentration und somit den Absolutdruck an dem betrachteten Punkt. Durch gezieltes Abscannen der gesamten Oberfläche, läßt sich die Bestimmung einer kompletten Druckverteilung vornehmen. Da die Lebensdauer der ausgenutzten Fluoreszenzübergänge typischerweise bei etwa 50 ns liegen, erfolgt die Aufnahme eines Druckwertes in kürzester Zeit. Somit ist das neu entwickelte, berührungslos arbeitende Meßsystem insbesondere für den Einsatz bei schnell ablaufenden Prozessen (Hubschrauberrotoren, Turbinenschaufeln) zur Bestimmung von Druckwerten an beliebigen Punkten auf der beschichteten Oberfläche geeignet.