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MO: Molekülphysik
MO 11: Photoionisation III (gemeinsam mit FV Atomphysik)
MO 11.1: Vortrag
Mittwoch, 5. April 2000, 09:00–09:15, HS I
Dichroismus in der 4f-Photoionisation von atomarem Europium bei Anregung in der 4d-4f-Riesenresonanz — •J. Schulz1, Ph. Wernet1, B. Sonntag1, R. Müller2, K. Godehusen2 und P. Zimmermann2 — 1II. Institut für Experimentalphysik, Universität Hamburg — 2Institut für Atomare und Analytische Physik, Technische Universität Berlin
Laserpolarisierte Europiumatome wurden am Undulatormessplatz BW3 am HASYLAB/DESY mit linear polarisierter Synchrotronstrahlung ionisiert. Dabei wurde die Anregungsenergie im Bereich der 4d-4f-Riesenresonanz variiert. Die auslaufenden 4f-Photoelektronen wurden mit einem hochauflösenden Elektronenspektrometer aufgenommen. Aus den Differenzen der Elektronenspektren bei unterschiedlichen Polarisationen der Atome wurde der lineare magnetische Dichroismus in der Winkelverteilung (LMDAD) ermittelt.
Aufgrund der halb gefüllten 4f-Schale hat Europium im Grundzustand einen verschwindenden Bahndrehimpuls. Die Theorie des Dichroismus wird dadurch stark vereinfacht. Dies und die genaue Kenntnis des Dichroismus in der direkten Eu-4f-Emission [1] ließen die Ausdehnung der Untersuchung auf die Riesenresonanz besonders interessant erscheinen. In dieser Resonanz interferiert die direkte Photoionisation aus der 4f-Schale mit der Autoionisation eines 4d94f8 Zwischenzustandes. Die Interferenz verändert die Form des Dichroismus nachhaltig. Insbesondere sind Summenregeln, die für nicht resonante Photoionisation theoretisch vorhergesagt und experimentell bestätigt sind, in der Resonanz nicht gültig.
[1] A. Verweyen et al., J. Phys. B, 32, 4079 (1999)