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MO: Molekülphysik
MO 17: Fullerene (gemeinsam mit FV Atomphysik)
MO 17.6: Vortrag
Donnerstag, 6. April 2000, 15:15–15:30, HS VIII
Elektronenstoßionisation von negativ geladenen Fulleren-Ionen — •D. Hathiramani1, K. Aichele1, W. Arnold1, K. Huber1, P. Scheier2 und E. Salzborn1 — 1Institut für Kernphysik, Justus-Liebig-Universität Giessen, 35392 Giessen — 2Institut für Ionenphysik, Universität Innsbruck, A-6020 Innsbruck, Österreich
In einem crossed-beams-Experiment wurden die absoluten
Wirkungsquerschnitte für die Elektronenstoßionisation bzw.
-fragmentionisation der Reaktionen e− + Cn−
→ Cn−mq+ + (2+q)e− (n=60,70,84;
m=0,2,4; q=1,2,3) von ihrer Einsatzschwelle bis zu einer
Elektronenenergie von 1 keV gemessen. Die absoluten Höhen der
Querschnittsverläufe zeigen eine Abhängigkeit von der
Fullerengröße und dem Ladungszustand des Produkt-Ions, aus der
neue Erkenntnisse über den Ionisationsprozeß gewonnen werden
konnten. Die Schwellenergien für die Erzeugung von nicht
fragmentierten, positiv geladenen Fulleren-Ionen sind für alle
Ladungszustände und Primär-Anionen um etwa 10 eV größer als die
Summe aus der Elektronenaffinität und den entsprechenden
Ionisationspotentialen. Die Daten zeigen an, daß keine direkte
Wechselwirkung zwischen dem einlaufenden Elektron und dem
angelagerten Elektron stattfindet und es zwischenzeitlich zu einem
neutralen Fulleren kommt. Ein neuartiger Ionisationsmechanismus
wird vorgeschlagen, der Gültigkeit für alle negativ geladenen
Moleküle oder Cluster haben sollte. Voraussetzung ist die
Fähigkeit des Moleküls, das angelagerte Elektron vom
Projektil-Elektron abzuschirmen.
Das Experiment wurde gefördert
durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.