Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 24: kleine Moleküle
MO 24.1: Fachvortrag
Freitag, 7. April 2000, 11:00–11:30, HS VI
H2+ Molekülionen in starken Laserfeldern-lichtinduzierte Potentiale. — •K. Sändig, H. Figger und T. W. Hänsch — Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Hans Kopfermann Str. 1,D-85748 Garching
H2+ Molekülionen im Strahl wurden in einem Duoplasmatron erzeugt, massenselektiert und auf einen Strahldurchmesser von 50 µ m kollimiert. Laserlichtpulse mit einer Länge von 140 fs und einer Energie von maximal 1.5 mJ wurden auf den Strahldurchmesser fokussiert, so dass eine Lichtintensität von 1.5*1014 W/cm2 erreicht wurde. Die H2+ Molekülionen dissoziieren dann in H+H+ oder H++H++e− (Coulombexplosion). Der erste Kanal wurde bisher untersucht, und die Verteilung neutraler, schneller H-Atome auf einem senkrecht zum Molekülstrahl stehenden x-y Detektor (Multikanalplatten) gemessen. Der Aufbau erlaubt den selektiven Nachweis von Fragmenten, die von den verschiedenen Vibrationzuständen v=0 bis 18 stammen und damit deren Dissoziationsverhalten bei Variation der Laserintensität zu untersuchen. Man beobachtet, dass bei sehr hohen Intensitäten I0>1013W/cm2 die Dissoziation nicht mehr durch Fermis goldene Regel sondern nur noch durch die Theorie der lichtinduzierten Potentiale richtig beschrieben wird. Alle von dieser Theorie vorhergesagten Effekte, insbesondere die Stabilisierung (trapping) von Vibrationszuständen mit v > 11 konnte erstmalig direkt nachgewiesen werden.