Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 6: Spektroskopie II
MO 6.2: Vortrag
Dienstag, 4. April 2000, 14:15–14:30, HS VI
Vibronische Spektroskopie von DNS-Basenpaaren in Düsenstrahlen — •K. Kleinermanns1, P. Imhof1, E. Nir2 und M. de Vries2 — 1Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie I, H.-Heine -Universität Düsseldorf, Universitätsstraße 26.43.O2, D-40225 Düsseldorf — 2Hebrew University, Jerusalem 91904, Israel
Die vibronischen Spektren der DNS-Basenpaare Guanin-Cytosin (GC) und Guanin-Guanin (GG) konnten nach Laserdesorption und Düsenstrahlabkühlung durch Resonante 2-Photonenionisation (R2PI) des Guaninchromophors (GC—→G*C—→G+C; analog für GG) und Massenanalyse durch Messung der Ionenflugzeiten aufgenommen werden. Auf die elektronischen Ursprünge der Cluster bei 300.18 nm (GC) und 302.09 nm (GG) bauen sich niederfrequente intermolekulare Schwingungen auf, deren Frequenzen mit der über drei Wasserstoffbrücken gebundenen Watson-Crick Konfiguration von GC und einer über 2-H-Brücken gebundenen symmetrischen Anordnung von GG konsistent sind. Andere mögliche Konfigurationen werden diskutiert.
Protonenübertragung zwischen den DNS-Basen in den Radikalkationen der Basenpaare und darauffolgende Reaktionen in den Nukleotiden werden als eine wichtige Ursache für die Schädigung der DNS durch ionisierende Strahlung angenommen. Der elektronische Ursprung von GC wurde als spektrale Bande auch auf der Masse des CH+ (m/e=112) gefunden. Dies läßt sich durch eine schnelle G—→C Protonenübertragung im GC+ Ion und anschließender Dissoziation in das (G-H) Radikal und (C + H)+ Ion erklären. Wir beobachten in diesem 1-Farben R2PI Experiment keine Dissoziation in G+ + C.