Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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MS: Massenspektrometrie
MS 3: Beschleunigermassenspektrometrie
MS 3.4: Vortrag
Dienstag, 4. April 2000, 14:45–15:00, HS VII
Messung des Stratosphären-Troposphären-Austauschs mit Hilfe von kosmogenem 14CO — •Patrick Jöckel, Thomas Röckmann, Maya Bräunlich, Valerie Gros, Mark G. Lawrence und Carl A. M. Brenninkmeijer — Max Planck Institut für Chemie, Joh.-J. Becher Weg 27, 55128 Mainz
14CO wird in der Atmosphäre durch die Reaktion 14N(n,p)14C gebildet, wobei das entstehende angeregte Kohlenstoff-14 Atom mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% zu 14CO reagiert. Die für die Kernreaktion notwendigen Neutronen entstehen aus der Wechselwirkung der kosmischen Partikelstrahlung (hauptsächlich Protonen) mit der Atmosphäre. Nach einer ungefähren Lebensdauer von 3 Monaten wird 14CO durch Oxidation mit OH-Radikalen zu 14CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernt. Aufgrund der Verteilung der 14C-Produktionsrate in der Atmosphäre, die durch das Geomagnetfeld und das Spektrum der kosmischen Protonen bestimmt wird und der Verteilung des OH-Radikals ergibt sich die Möglichkeit aus Messungen der atmosphärischen 14CO Konzentration Rückschlüsse auf Transportmechanismen der Atmosphäre, insbesondere den Stratophären-Troposphären-Austausch zu ziehen. 14CO Messungen an relativ kleinen Luftproben wurden erst durch den Einsatz der Beschleunigermassenspektrometrie ermöglicht. Erste Ergebnisse aus dem Vergleich von 14CO Messungen mit Vorhersagen von 3-dimensionalen Atmosphärenchemiemodellen werden diskutiert.