Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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MS: Massenspektrometrie
MS 5: MALDI, Fallen, SSMS
MS 5.1: Vortrag
Mittwoch, 5. April 2000, 09:00–09:15, HS VII
Dissoziation von Peptidionen bei streifendem Einfall auf eine Oberfläche — •Andreas Wieghaus1, Anna M. Popova2, Viatcheslav V. Komarov2 und Hartmut Jungclas1 — 1Fachbereich Chemie, Philipps-Universität Marburg, D-35032 Marburg — 2Lomonosov State University, Moskau
Gegenstand der Untersuchung ist die Dissoziation von großen
Molekülionen bei streifendem Einfall auf eine Oberfläche (grazing
incidence surface-induced dissociation, GI-SID). Frühere SID-
Experimente
in unserem Flugzeitmassenspektrometer haben gezeigt, dass die
Ausbeute an
SID-Fragmentionen maximal ist, wenn die Kollision streifend ist
(GI-SID-Effekt). Auch in den zur Zeit durchgeführten
Oberflächenstoßexperimenten mit Peptidionen, die in einer
MALDI-Ionenquelle mit verzögerter Ionenextraktion erzeugt
werden, wird
dieser Effekt beobachtet. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass
sich das
GI-SID-Fragmentierungsverhalten grundsätzlich von dem in der
MALDI-PSD
und normalen SID unterscheidet und daher ergänzende
Informationen
zur Fragmentierung großer Moleküle liefert. Es wurden
verschiedene
Korrelationen zwischen der Primärstruktur eines Peptids und dem
entsprechenden GI-SID-Spektrum gefunden, wobei insbesondere
auch spezifische
Fragmente der Seitenketten beobachtet werden. In systematischen
Untersuchungen werden weitere Korrelationen gesucht und
analysiert, um
dadurch ein besseres Verständnis vom GI-SID-Prozess zu
bekommen.
Das Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gefördert.