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Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm

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MS: Massenspektrometrie

MS II: HV II

MS II.1: Hauptvortrag

Montag, 3. April 2000, 14:30–15:00, HS VII

Kosmogene Edelgase in Meteoriten — •Ludolf Schultz — Max-Planck-Institut fuer Chemie, D-55128 Mainz

Da Edelgase unter normalen Bedingungen keine Verbindungen mit anderen Elementen eingehen, können in extraterrestrischer Materie Konzentration und Isotopenzusammensetzung sehr kleiner Mengen massenspektrometrisch bestimmt werden. In Meteoriten sind Edelgase stets die Mischung aus verschiedenen Komponenten unterschiedlichen Ursprungs, die jeweils durch eine bestimmte Element- und Isotopenzusammensetzung charakterisiert sind. So werden z.B. durch Kernreaktionen mit hochenergetischen Teilchen der galaktischen und solaren kosmischen Strahlung die sogenannten spallogenen oder kosmogenen Edelgase erzeugt. Die Produktionsraten kosmogener Nuklide in einem Meteoroiden hängen von seiner Grösse, seiner chemischen Zusammensetzung und der Position innerhalb des Körpers ab.

Aus der Messung kosmogener Nuklide errechnet sich das Bestrahlungsalter von Meteoriten, jener Zeitabschnitt, den sie als kleine Körper im interplanetaren Raum verbracht haben. Ausserdem können Aussagen über ihre präatmosphärische Grösse und über Bahnparameter gewonnen werden.

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