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Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm

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MS: Massenspektrometrie

MS V: HV V

MS V.1: Hauptvortrag

Dienstag, 4. April 2000, 11:30–12:00, HS VII

Möglichkeiten und Anwendungen von AMS Messungen mit 36Cl — •Hans-Arno Synal1, Jürg Beer2 und Martin Suter31Paul Scherrer Institut, c/o ETH Hönggerberg, 8093 Zürich — 2EAWAG, 8600 Dübendorf — 3ETH Zürich, 8093 Zürich

36Cl ist eines der wichtigsten langlebigen Radionuklide, das mit Hilfe der Beschleunigermassenspektrometrie (AMS) in natürlichen Proben nachgewiesen werden kann. Es eignet sich ins besondere als Spurenstoff zum Studium von Kreisläufen in der Umwelt. Einerseits kann hierzu das natürlich produzierte 36Cl verwendet werden, das durch die Wechselwirkung der kosmischen Strahlung mit atmosphärischem Argon entsteht und über den Niederschlag in verschiedene Archive eingetragen wird. Zum anderen kann das im Zuge der nuklearen Aktivitäten in der Umwelt freigesetzte 36Cl als Markierung im Stoffkreisläufen verfolgt werden. Als Archive können alpine und polare Eisformationen genutzt werden, die über zum Teil sehr grosse Zeiträume den Eintrag des 36Cl in zeitlicher Folge gespeichert haben. Von Interesse sind daneben Grundwassersysteme, in die 36Cl eingetragen wird. Hier führen sowohl der radioaktive Zerfall als auch die durch die natürlichen Radioaktivität bedingt insitu Produktion zu einer Änderung des 36Cl Gehaltes, was zur Bestimmung des Fliessverhaltens genutzt werden kann. In diesem Beitrag wird eine Zusammenfassung über den aktuellen Stand der 36Cl Messtechnik gegeben. Weiter wird anhand von ausgewählten Beispielen das Anwendungspotential von 36Cl Messungen aufgezeigt.

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