Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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MS: Massenspektrometrie
MS VII: HV VII
MS VII.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 5. April 2000, 14:00–14:30, HS VII
Massenmessungen gespeicherter exotischer Kerne — •H. Geissel1,2, F. Attallah1, K. Beckert1, F. Bosch1, H. Eickhoff1, M. Falch3, B. Franczak1, B. Franzke1, M. Hausmann1, Th. Kerscher3, O. Klepper1, H.-J. Kluge1, C. Kozhuharov1, Yu. Litvinov4, K.E.G. Löbner3, G. Münzenberg1, F. Nolden1, Yu. Novikov4, T. Radon1, H. Schatz1, C. Scheidenberger1, J. Stadlmann2, M. Steck1, H. Weick2,1 und H. Wollnik2 — 1GSI, Darmstadt — 2II. Physikalisches Institut, JLU, Giessen — 3Sektion Physik, LMU, München — 4PNPI, Gatchina, St. Petersburg
Die Kombination des Fragmentseparators FRS mit dem Speicherring ESR ermöglicht neuartige Massenmessungen von gespeicherten exotischen Kernen. Relativistische Fragmente wurden im FRS erzeugt, separiert und in den ESR injiziert. Das Prinzip der Massenmessung besteht darin, die Umlauffrequenz der gespeicherten Fragmentstrahlen zu messen. Für Kerne, die länger als etwa 5 s leben, wurde mit Hilfe von Elektronenkühlung ein großer Bereich von neutronenarmen Kernen im Elementbereich 54<Z<83 erstmals gemessen. Kerne mit kürzeren Halbwertszeiten wurden im isochronen Betrieb des ESR gemessen. Hierbei wird die Geschwindigkeitsbreite der Fragmente durch Weglängenunterschiede kompensiert. Dieses Verfahren wurde mit kurzlebigen Chromfragmenten erfolgreich erprobt. Die experimentellen Ergebnisse der Massenmessungen zeigen deutlich die Grenzen der derzeitigen Kernmodelle auf und tragen somit fundamental zum besseren Verständnis der Kernmaterie bei.