Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P 20: Entladungen (Poster)
P 20.13: Poster
Donnerstag, 6. April 2000, 17:00–19:30, Aula
Die neue Greifswalder Helikon-Anlage — •Christian Franck, Christiane Schröder und Thomas Klinger — Institut für Physik, E.-M.-Arndt Universität Greifswald
Helikonentladungen zeichnen sich durch eine hohe Effizienz bei der Deposition von elektrischer Hochfrequenzleistung in das Plasma aus. So lassen sich bei moderater Leistung vergleichsweise hohe Dichten erreichen (∼ 1019 m−3). Eine Helikonquelle wird bei der neu entwickelten, sich im Aufbau befindlichen großen Greifswalder Plasmaanlage verwendet. Die Hochfrequenzleistung beträgt im Dauerstrich bis zu 2.5 kW, im Pulsbetrieb ≤ 6 kW. Die Länge der Maschine ist im Endausbau L=4.5 m, und ihr Radius ist r=0.2 m. Ein Satz aus 36 Feldspulen erzeugt ein homogenes axiales magnetisches Feld mit einer Induktion von bis zu B=0.12 T. Mit dieser Konfiguration soll ein linear magnetisiertes Plasma von großer Länge und großem Volumen erzeugt werden. Die angestrebten Plasmaparameter ermöglichen den Vorstoß in β–Regime, die das experimentelle Studium von Alfvénwellen und Drift-Alfvénwellen erlauben. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Propagationseigenschaften von Helikonwellen – Whistlerwellen im magnetisierten Plasma mit Zylindergeometrie – welche die Basis für den Plasmaerzeugungsmechanismus darstellen. Die Flexibilität und Konfigurierbarkeit der Anlage ermöglichen die Bearbeitung einer Vielzahl aktueller Fragestellungen der Plasmadynamik, besonders im Hinblick auf die Rolle von Inhomogenitäten in den wichtigsten Plasmaparametern und im magnetischen Einschlußfeld. Vorgestellt werden das Designkonzept der Anlage, das wissenschaftliche Vorhaben, das diagnostische Konzept und erste Betriebserfahrungen mit der Entladung.