Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P IX: HV IX
P IX.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 6. April 2000, 11:40–12:20, HS IX
Strahlungsinstabilitäten in Tokamakplasmen — •Jürgen Rapp und TEXTOR-94 Team — Institut für Plasmaphysik, Forschungszentrum Jülich GmbH, Trilaterales Euregio Cluster, 52425 Jülich
Strahlungsinstabilitäten begrenzen den möglichen Betriebsbereich eines Tokamaks und können zu einer erheblichen Einschränkung der erreichbaren Plasmaparameter führen. Sie treten meist oberhalb einer kritischen Plasmadichte auf und bestimmen somit das Dichtelimit. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen (i) Strahlungsinstabilitäten im Plasmakern, als Resultat akkumulierender schwerer Verunreinigungen, und (ii) Strahlungsinstabilitäten am Plasmarand, hervorgerufen durch strahlende leichte Verunreinigungen. Bei den letzteren wird zwischen poloidal symmetrischen (Strahlungskollaps) und poloidal unsymmetrischen (MARFE) Instabilitäten unterschieden. In der Regel führt die Akkumulation von schweren Verunreinigungen im Plasmakern nur zu einem temporären Einbruch der Plasmaenergie, wohingegen Strahlungsinstabilitäten am Plasmarand meistens zu einer Disruption führen. In diesem Vortrag werden die kritischen Plasmaparameter, Dichte und Temperatur, sowie die Randbedingungen durch den Plasma-Wand-Kontakt für das Auftreten solcher Instabilitäten diskutiert. Im Rahmen dieser Diskussion werden Skalierungen der kritischen Plasmaparameter mit globalen und lokalen Parametern gezeigt, welche mit Modellrechnungen verglichen werden. Durch Optimierung der Plasma-Wand-Bedingungen ist es gelungen den Betriebsbereich von TEXTOR erheblich auszuweiten.