Bonn 2000 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P V: HV V
P V.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 5. April 2000, 14:00–14:40, HS IX
Die ECR-Entladung, ein extremes Nichtgleichgewichts-Plasma — •Dirk Meyer — Ruhr-Universität Bochum, Experimentalphysik insbes. Gaselektronik, D-44780 Bochum
In ECR-Plasmen, die heute z.B. als Quellen für hochgeladene Ionen eingesetzt werden, lassen sich verschiedene Elektronenpopulationen mit Temperaturen im eV-Bereich bis in den relativistischen Bereich von 180 keV nebeneinander nachweisen.
Die Messung der Elektronenverteilungsfunktion erfordert daher den Einsatz der unterschiedlichsten Diagnostiken wie z.B. Langmuir-Sonden, Mikrowelleninterferometrie und quantitative Spektroskopie vom Sichtbaren bis in den Röntgenbereich. Für die Existenz der heissen bzw. relativistischen Elektronenkomponente wird das Auftreten nichtlinearer Wellenphänomene verantwortlich gemacht, die auch andere exotische Effekte (z.B. die sog. Isotopenanomalie) verursachen können. Die Stabilität des Plasmas wird wesentlich von der Plasma-Wand-Wechselwirkung beeinflußt (Gasmischungs-Effekt).
Der Vortrag soll einen Überblick über die Untersuchungen solcher Effekte sowie die modernen Modellvorstellungen von derartigen Entladungen geben.