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PV: Plenarvorträge
PV IV
PV IV: Plenarvortrag
Mittwoch, 5. April 2000, 16:30–17:15, HS X
Wie reagiert ein kleines Molekül auf die Photoionisation einer inneren Schale? — •A. M. Bradshaw1,2 und U. Hergenhahn1,2 — 1Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching — 2Fritz-Haber-Institut der MPG, Berlin
Die Ionisation der inneren Schale eines in einem kleinen Molekül gebundenen Atoms führt zu einer plötzlichen Änderung der Elektronenhülle. Obwohl der entstandene Lochzustand sehr kurzlebig ist, gerät der vergleichsweise schwere, atomare Rumpf dadurch in nachhaltige Bewegung. Aus der Stärke der Schwingungsanregung kann oft die Geometrie der hochangeregten Lochzustände bestimmt werden. Erfolgt die Ionisation an zwei äquivalenten Atomen des Moleküls, so bricht die Schwingungsanregung die quantenmechanische Symmetrie des ionisierten Systems. Das Molekül gehorcht einer Beschreibung durch einen a priori lokalisierten Anregungsvorgang. Bei der Bestimmung molekularer Potentialkurven macht man weitere Fortschritte durch den koinzidenten Nachweis des primären Photoelektrons mit dem Auger-Elektron, das den Zerfall des Lochzustandes bewirkt. Neue, mit Hilfe dieser Technik aufgenommene Koinzidenzintensitäten zeigen den Einfluß der Geometrie beider Zustände. Wird das Innenschalenelektron nicht ionisiert, sondern in ein unbesetztes Valenzorbital angeregt, so ist der Grad der Schwingungsanregung im Zwischenzustand durch die Photonenenergie festgelegt. In diesem Fall beobachtet man das Wechselspiel zweier molekularer Geometrien sogar schon beim nicht-koinzidenten Nachweis des Auger-Elektrons.