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EP: Extraterrestrische Physik
EP 10: Kosmische Teilchen und Quanten II
EP 10.1: Hauptvortrag
Freitag, 24. März 2000, 10:00–10:30, H3
Tiefe Röntgendurchmusterungen mit Chandra und XMM — •Günther Hasinger — Astrophysikalisches Institut Potsdam, An der Sternwarte 16, 14482 Potsdam
Das amerikanische Röntgenobservatorium Chandra wurde im Juli 1999
gestartet. Der ESA-Röntgensatellit soll im Januar 2000 in Betrieb genommen
werden. Beide Teleskope werden empfindliche Beobachtungen im
härteren Röntgenbereich (bis 10 keV) durchführen, der mit der
ROSAT-Mission nicht zugänglich war. Die Teleskope der beiden
Satelliten sind dabei komplementär und ergänzen sich
in idealer Weise. Chandra hat ein bisher im Röntgenlicht
unerreichbares Winkelaufloesungsvermögen (ca. 0.5″), vergleichbar mit
den besten optischen und Infrarot-Teleskopen, jedoch nur
eine relativ geringe Sammelfläche (etwas grösser
als ROSAT). XMM dagegen hat dagegen eine sehr grosse Sammelfläche (etwa
20 Mal groesser als ROSAT), jedoch bei wesentlich geringerem
Winkelauflösungsvermögen als Chandra.
Mit Hilfe einiger sehr langer und empfindlicher ROSAT-Beobachtungen gelang
es, die weiche Röntgenhintergrundstrahlung fast vollständig
in diskrete Quellen aufzulösen, die mit Hilfe von Grossteleskopen
hauptsächlich als weit entfernte Quasare und aktive Galaxien identifiziert
werden konnten. Ausgehend von diesen Ergebnissen werden beide Observatorien,
Chandra und XMM, eine Reihe von tiefen Durchmusterungen bei höheren
Energien
durchführen. Die empfindlichsten Beobachtungen werden dabei in Feldern
gemacht, die von beiden Satelliten parallel studiert werden. Die
vorbereitenden
Untersuchungen werden diskutiert und erste Beobachtungsergebnisse gezeigt.