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EP: Extraterrestrische Physik

EP 13: Leben und Lebensbedingungen ausserhalb der Erde I

EP 13.2: Vortrag

Mittwoch, 22. März 2000, 11:00–11:15, N3110

Weltraumexperimente zur Simulation unterschiedlicher planetarer UV-Szenarien und deren Einfluß auf biologische Systeme — •Petra Rettberg und Gerda Horneck — Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, D - 51170 Köln

Die solare UV-Strahlung hat die biologische Evolution wesentlich beeinflußt, insbesondere während der frühen Geschichte der Erde, als noch kein Sauerstoff in der Atmosphäre vorhanden war und sich somit auch noch keine die Erdoberfläche vor sehr kurzwelligen energiereichen UV-Strahlen schützende Ozonschicht bilden konnte. Heute hingegen ist das Gesamtspektrum der solaren UV-Strahlung nur im Weltraum zugänglich. In verschiedenen Weltraumexperimenten wurde deshalb der Einfluß extraterrestrischer solarer UV-Strahlung auf biologische Systeme am Beispiel von B. subtilis-Sporen mit Hilfe des DLR-Biofilms als biologischem UV-Dosimeter untersucht. Durch die Wahl geeigneter Filterkombinationen in der Expositionshardware wurden verschiedene stratosphärische Ozonkonzentrationen, simuliert und das Überleben der Sporen ermittelt. Dabei wurde eine sehr starke Zunahme der biologisch effektiven, d.h. schädlichen UV-Strahlung mit abnehmender (simulierter) Ozonschichtdicke festgestellt. Ohne jegliche UV-absorbierende Ozonschicht ist die extraterrestrische UV-Strahlung ungefähr eintausendmal effektiver als sie es zur Zeit auf der Erdoberfläche ist. Aus diesen Weltraumexperimenten können sowohl Erkenntnisse über die Umweltbedingungen des Lebens auf der frühen Erde als auch über mögliche Folgen eines künftigen weiteren stratosphärischen Ozonabbaus abgeleitet werden.

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