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EP: Extraterrestrische Physik
EP 7: Numerische Simulation
EP 7.1: Vortrag
Mittwoch, 22. März 2000, 15:15–15:30, N3121
Die kinetische Struktur langsamer Stosswellen bei magnetischer Rekonnexion — •Manfred Scholer und Michael Cremer — Max-Planck-Institut f. extraterrestr. Physik, 85740 Garching
Im klassischen Petschek-Modell magnetischer Rekonnexion gehen zwei langsame stehende Stosswellen von der Diffusionsregion aus, an denen das Plasma geheizt und auf Alfvengeschwindigkeit beschleunigt wird. Dies ist ein rein magnetohydrodynamisches, d.h. Flüssigkeitsmodell. Die Plasmen in der Magnetosphäre sind jedoch weitgehend stossfrei, und es entsteht die Frage, welche Dissipationsprozesse zu einer solchen langsamen Stosswelle führen können. Die Dissipationsprozesse beruhen auf der Welle-Teilchen-Wechselwirkung, d.h. nicht-Maxwellsche Verteilungsfunktionen führen auf Grund einer Instabilität zu Wellenanregung und die Teilchen werden von den durch sie selbst erzeugten Wellen wieder gestreut. Wir habe hierzu kinetische Simulationen durchgeführt und die für Dissipation in langsamen Stosswellen verantwortlichen Instabilitäten identfiziert. Aus der Rekonnexionsschicht entweichende Teilchen regen dabei schräg zum Magnetfeld laufende Wellen an, welche ihrerseits zu einer Heizung des Plasmas ausserhalb der Rekonnexionsschicht führen, und die Tepmeratur senkrecht zum Magnetfeld erhöhen.