Bremen 2000 – scientific programme
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EP: Extraterrestrische Physik
EP 8: Kosmische Teilchen und Quanten I
EP 8.2: Invited Talk
Wednesday, March 22, 2000, 15:15–15:45, H3
Was haben wir vom Compton Gammastrahlen-Observatorium gelernt? — •Volker Schönfelder — Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, D-85740 Garching, Germany
Die Gamma-Astronomie erlebt derzeit eine Blütezeit. Das Compton Gammastrahlen-Observatorium der NASA, das vor fast neun Jahren mit Hilfe der Shuttle-Fähre “ATLANTIS” in eine Erdumlaufbahn gebracht worden ist, hat die erste, vollständige Durchmusterung des Gamma- Himmels durchgeführt und dabei eine Fülle interessanter, neuer Entdeckungen gemacht. Es liegen jetzt erstmals Himmelskarten der Kontinuumsemission in den Bereichen zwischen 1-30 MeV und oberhalb 100 MeV, sowie in der radioaktiven 1.809 MeV 26Al-Linie vor. Aus diesen Karten wurden die COMPTEL- und EGRET-Quellkataloge mit zusammen nahezu 300 Objekten erstellt. Wir wissen jetzt, daß der Himmel eine große Mannigfalt gammastrahlender Objekte enthält. Bei den Quellen mit Kontinuumsemission handelt es sich vor allem um Pulsare, stellare schwarze Löcher, Supernova-Überreste, und aktive Galaxienkerne. Auch das interstellare Medium der Milchstraße ist eine starke, wenn auch ausgedehnte Gamma-Quelle. Auf dem Gebiet der Gammalinienspektroskopie hat es geradezu einen Durchbruch gegeben durch Linienmessungen von radioaktivem 26Al und 44Ti. Hinter den geheimnisvollen Gammabursts, deren Natur wir erst in allerjüngster Zeit – etwa 25 Jahre nach Ihrer Entdeckung – auf die Spur gekommen sind, verbergen sich die leuchtkraftstärksten Objekte, die wir im Universum kennen .