Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
STR: Strahlenphysik und Strahlenwirkung - Radioökologie
STR 1: Radioökologie
STR 1.2: Fachvortrag
Mittwoch, 22. März 2000, 16:45–17:00, N3130
Das Verhalten von Fallout Radionukliden in einem durch Schwermetalle belasteten Ökosystem — •Kurt Bunzl1, Bert Albers1, Wolfgang Schimmack1, Kristina Rissanen2, Matti Suomela2, Matti Puhakainen2, Tua Rahola2 und Eiliv Steinnes3 — 1Institut für Strahlenschutz, GSF Forschungszentrum, Neuherberg — 2Radiation and Nuclear Safety Authority, Helsinki, Finland — 3Department of Chemistry, Norwegian University, Trondheim, Norway
Für die langfristige Abschätzung der Strahlenexposition des Menschen nach einer Kontamination des Bodens mit Radionukliden sind quantitative Informationen über entsprechende Boden Pflanze Transferfaktoren von entscheidender Bedeutung. Alle bisher dazu durchgeführten Untersuchungen gehen allerdings davon aus, dass der Boden ausser durch die Radionuklide nicht noch zusätzlich mit anderen Schadstoffen, etwa aus industriellen Emissionen belastet ist. Da jedoch viele organische und anorganische Schadstoffe die physikalisch chemischen Eigenschaften des Bodens sowie die Bodenmikrobiologie erheblich verändern können, ist es zweifelhaft, ob die bisher vorliegenden Radionuklid Transferfaktoren auch auf industriell belastete Ökosysteme angewandt werden können.
Aus diesem Grund untersuchten wir erstmalig in einem Gebiet, das durch Schwermetall Emissionen (Cu, Ni) stark belastet ist, die Boden Pflanze Transferfaktoren von Fallout Radiocäsium für charakteristische Pflanzen in einem typischen Waldökosystem. Die Ergebnisse zeigen, dass für einige Pflanzen in den belasteten Gebieten die Wurzelaufnahme von Radiocäsium erniedrigt ist, fär andere Pflanzen jedoch erhöht oder unverändert ist. In manchen, jedoch nicht in allen Fällen, wird ein analoges Verhalten für die Aufnahme von stabilem Kalium beobachtet. Die Auswirkungen einer Schwermetallbelastung des Bodens auf den Boden Pflanze Transfer von Radiocäsium ist daher zu berücksichtigen. Das Ausmass ist allerdings stark pflanzenspezifisch.