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SYEU: Energie und Umwelt

SYEU 1: Energie und Umwelt I

SYEU 1.5: Hauptvortrag

Donnerstag, 23. März 2000, 11:30–12:00, H1

Spurengas- und Klima-Monitoring mit Satelliten — •Ulrich Platt — Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg, INF 229

Satelliteninstrumente haben uns einen großen Kenntnisgewinn über viele umweltphysikalische Prozesse gebracht, so sind z. B. Satellitenaufnahmen der Bewölkung selbstverständlicher Bestandteil von Wetterberichten.
Ein wesentliches Thema ist auch der Nachweis von atmosphärischen Spurenstoffen mittels spektroskopischer Verfahren. Hier sind in der Öffentlichkeit insbesondere die Satellitenmessungen der globalen Ozonverteilung und der Prozesse im Zusammenhang mit dem antarktischen Ozonloch bekannt geworden. In der Tat konzentrierten sich die Satellitenmessungen bisher auf die Analyse der oberen Luftschichten, insbesondere auf die Bestimmung der Verteilung stratosphärischer Spurengase (neben Ozon z. B. Halogenverbindungen).
Erst in den letzten Jahren ist durch neuartige Satelliteninstrumente die Untersuchung der Spurengasverteilung in der Troposphäre möglich geworden. Als Beispiel für die neue Generation von Instrumenten werden Wirkungsweise und Messungen des Global Ozone Monitoring Experiment (GOME, ein Name, der noch auf die Haupt-Zielrichtung der früheren Satellitengenerationen hinweist) beschrieben. Vorgestellt wird die Methode der Differentiellen Optischen Absorptions-Spektroskopie (DOAS), die die notwendige Empfindlichkeit zum Nachweis von z. B. Stickoxiden oder Schwefeldioxid erst ermöglicht. So kann die globale Verteilung von Stickoxiden in der Troposphäre bestimmt und die NO2 - Quellstärke von Ballungsräumen im Vergleich zu anderen Regionen der Erde abgeschätzt werden. Stickstoffdioxid trägt direkt (in geringem Maße) zur Aufheizung der Atmosphäre bei und beeinflußt das Klima indirekt, indem es die Bildung des Treibhausgases Ozon in der Troposphäre katalysiert. Ein weiteres Beispiel betrifft den Nachweis von "Wolken" von Brommonoxid, die in den Polargebieten von GOME beobachtet werden und dort mit der völligen Zerstörung des bodennahen Ozons einhergehen.
Ein Ausblick auf zukünftige Satelliteninstrumente und Möglichkeiten wird gegeben.

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